Der achte Mai 1945 im Zusammenhang von Bruch und Kontinuität

Vortrag von Erik Höhne
(gehalten im Kölner Freidenker-Zentrum am 11. April 2015)

Der achte Mai 1945, der Tag an dem der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der Streitkräfte des Deutschen Reiches unterzeichnen musste, wird allgemein als eine Zäsur angesehen. Für diese Einschätzung gibt es eine Reihe von Gründen. Das Reich, das  nach dem vermessenen Willen seines Führers 1000 Jahre Bestand habe sollte, war ganze 988 Jahre früher an sein verdientes Ende gekommen. Die mit Abstand aggressivste imperialistische Großmacht war zertrümmert. Die Völker Europas atmeten auf, als die Waffen endlich schwiegen. Die Tore der faschistischen Vernichtungslager öffneten sich für die Überlebenden. Wenn an diesen Tag erinnert wird, gedenken wir in Dankbarkeit aller Menschen, die kämpften, litten und starben, um ihn zu ermöglichen. Und in Widerspruch zum heute in Deutschland verordneten Zeitgeist erinnern wir auch an die historische Tatsache, dass es die UdSSR war, deren Völker die Hauptlast des Krieges trugen und die mit Abstand die meisten Opfer brachten. Die  Rote Armee erkämpfte in Stalingrad den Wendepunkt des Krieges. Sie befreite das Vernichtungslager Auschwitz. Deshalb ehren wir die heldenhaften Soldatinnen und Soldaten der Sowjetunion. Weiter lesen →

Streit in der Friedensbewegung – wie breit darf sie sein?

Vortrag von Doris Pumphrey* im Marx-Engels-Zentrum (MEZ),
Berlin, am 26. März 2015

Eine Vorbemerkung

Kurz vor den Ostermärschen und inmitten der Vorbereitung der Aktivitäten zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus wird der Streit in der Friedensbewegung durch jüngste Artikel und Interviews in taz und junge Welt (jW) weiter angeheizt. Von der taz ist nichts anderes zu erwarten, wohl aber von der jW. Was die junge Welt angeht, so beziehe ich mich im Folgenden auf den Artikel „Formierte Gegenaufklärung“ von Sebastian Carlens vom 21./22. März 2015 und auf das Interview mit Monty Schädel, dem politischen Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), unter der Überschrift „Der Friedenswinter macht die Friedensbewegung kaputt“ in dieser Ausgabe. Weiter lesen →

Der richtige Stoff – Zum 90. Geburtstag des Schriftstellers André Müller sen.

von Dietmar Dath

Wenn ein Schriftsteller Thema und Stoff, Gattung und Stilgestalt beim literarischen Kunstwerk unterscheiden kann, gehört er eigentlich nicht in die dumme Gegenwart, sondern in eine Vergangenheit, deren Verschwinden wir bedauern dürfen, oder in die Zukunft, für die wir arbeiten sollten. Denn in der Gegenwart findet man leider kaum noch jemanden, zumal in Deutschland, der zum Beispiel weiß, dass und warum etwa Goethe und Thomas Mann für ihren jeweiligen „Faust“ zwar denselben Stoff – eben die Faustlegende – , aber nicht nur verschiedene Gattungen, nämlich Roman und Stück, sondern auch verschiedene Themen bearbeitet haben. André Müller sen. hat die Unterschiede und Beziehungen von Thema und Stoff, Gattung und Stilgestalt in zwei Büchern über Shakespeare von der analytischen Seite aus erhellt. Weiter lesen →

André Müller sen., „Am Rubikon – Die schaudervollen Vorkommnisse in der Kommunde V“

André Müller sen. ist Mitglied des Beirats des Deutschen Freidenker-Verbands. Über seinen amüsanten und weiter höchst aktuellen Roman „Am Rubikon – Die schaudervollen Vorkommnisse in der Kommunde V“  berichtete Peter Kleinert in „Neue Rheinische Zeitung“ Onlline-Flyer 157 vom 30. Juli 2008

Der Autor las aus diesem Roman auf Einladung der Bonner Freidenker am 8. Oktober 2009  in der Bonner Buchchandlung „Le Sabot“.

Über Religionskritik und Atheismus (Protokoll der Veranstaltung mit Mark Hadyniak am 6. April 2013)

Mark Hadyniak stellte die Frage nach der Zielrichtung freidenkerischen Tuns  und bot uns Antworten zur Diskussion.

Dass er mit diesem Unterfangen in ein Wespennest stach, zeigte die anschliessende Diskussion: unterschiedliche Herangehensweisen und Motivationen zur freidenkerischen Arbeit traten zu Tage und werden sicherlich eine gute Ausgangsbasis für weiterführende Diskussion um unsere Schwerpunksetzungen bieten. Weiter lesen →

Die Anfänge der Philosophie im archaischen Griechenland (Protokoll des Seminars mit Wolf-Dieter Gudopp)

Schwere Kost – leicht genießbar gemacht

Wochenendseminar im Naturfreundehaus Leichlingen
mit dem Philosophen Dr. habil. Wolf-Dieter Gudopp-von Behm

Ein Dutzend Freidenker und Sympathisanten trafen sich am 13./14. Oktober 2012 im Naturfreundehaus in Leichlingen (Rheinland) zu einem Philosophie-Seminar mit Wolf-Dieter Gudopp-von Behm, der Mitglied des Deutschen Freidenker-Verbands ist und seinem Beirat angehört. Die Teilnehmer wollten erfahren, wie es mit der Philosophie im antiken Griechenland vor zweieinhalbtausend Jahren angefangen hatte. Ist doch der Anfang eines Prozesses meistens besonders reizvoll und erkenntnisträchtig. Weiter lesen →

Verleumderische Angriffe gegen die Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld

Stellungnahme des Frankfurter Solidaritätskomitees für Syrien

Es ist eine traurige Wahrheit, dass die offizielle Kriegshetze gegen Syrien und seine Regierung einen Teil der Linken und Friedensbewegung in Deutschland erfasst hat und aus einigen ‚pazifistische’ Befürworter einer imperialistischen Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes gemacht hat. Zu den wenigen deutschen Publizisten, die sich um sachliche Berichterstattung bemühen und eine Konflikt-Lösung durch Dialog mit der rechtmäßigen Regierung befürworten, gehört Karin Leukefeld, die aus Damaskus für linke Tageszeitungen wie „junge Welt“ und „Neues Deutschland“ berichtet. Ihre Reportagen und Interviews sind den hiesigen Machthabern offenbar ein Dorn im Auge. Also wurde versucht, eine Diffamierungskampagne gegen sie zu starten, und zwar in einer Art Zangenbewegung auf beiden Seiten des politischen Spektrums, erst von rechts und dann „links“.

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