Skizze zur Herleitung des Begriffs der Nation

Von Nico Jühe (22. Mai 2015)

1.1. Gesellschaft

Zunächst gilt es zu definieren, inwieweit wir im marxistischen Sinne von Gesellschaft sprechen können. Marx führt in der Deutschen Ideologie zur Beschreibung der Interaktion von Mensch und Natur den Begriff der Praxis ein. Der Mensch ist dasjenige Wesen, welches vermittels der Arbeit fähig ist, die Natur nach den Möglichkeiten der vorhandenen Produktivkraft sich zu gestalten. Daraus resultieren mit der Entstehung des Eigentums Widersprüche in der Gesellschaft, die sind jedoch zunächst nur formaler, noch nicht konsequenter Natur. Zunächst ist es wichtig festzuhalten, dass die ökonomische Sphäre die Vermittlung zwischen den Menschen bildet, die erst zur Gesellschaft als solche führen. Weiter lesen →

Der achte Mai 1945 im Zusammenhang von Bruch und Kontinuität

Vortrag von Erik Höhne
(gehalten im Kölner Freidenker-Zentrum am 11. April 2015)

Der achte Mai 1945, der Tag an dem der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der Streitkräfte des Deutschen Reiches unterzeichnen musste, wird allgemein als eine Zäsur angesehen. Für diese Einschätzung gibt es eine Reihe von Gründen. Das Reich, das  nach dem vermessenen Willen seines Führers 1000 Jahre Bestand habe sollte, war ganze 988 Jahre früher an sein verdientes Ende gekommen. Die mit Abstand aggressivste imperialistische Großmacht war zertrümmert. Die Völker Europas atmeten auf, als die Waffen endlich schwiegen. Die Tore der faschistischen Vernichtungslager öffneten sich für die Überlebenden. Wenn an diesen Tag erinnert wird, gedenken wir in Dankbarkeit aller Menschen, die kämpften, litten und starben, um ihn zu ermöglichen. Und in Widerspruch zum heute in Deutschland verordneten Zeitgeist erinnern wir auch an die historische Tatsache, dass es die UdSSR war, deren Völker die Hauptlast des Krieges trugen und die mit Abstand die meisten Opfer brachten. Die  Rote Armee erkämpfte in Stalingrad den Wendepunkt des Krieges. Sie befreite das Vernichtungslager Auschwitz. Deshalb ehren wir die heldenhaften Soldatinnen und Soldaten der Sowjetunion. Weiter lesen →

Streit in der Friedensbewegung – wie breit darf sie sein?

Vortrag von Doris Pumphrey* im Marx-Engels-Zentrum (MEZ),
Berlin, am 26. März 2015

Eine Vorbemerkung

Kurz vor den Ostermärschen und inmitten der Vorbereitung der Aktivitäten zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus wird der Streit in der Friedensbewegung durch jüngste Artikel und Interviews in taz und junge Welt (jW) weiter angeheizt. Von der taz ist nichts anderes zu erwarten, wohl aber von der jW. Was die junge Welt angeht, so beziehe ich mich im Folgenden auf den Artikel „Formierte Gegenaufklärung“ von Sebastian Carlens vom 21./22. März 2015 und auf das Interview mit Monty Schädel, dem politischen Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), unter der Überschrift „Der Friedenswinter macht die Friedensbewegung kaputt“ in dieser Ausgabe. Weiter lesen →

Der richtige Stoff – Zum 90. Geburtstag des Schriftstellers André Müller sen.

von Dietmar Dath

Wenn ein Schriftsteller Thema und Stoff, Gattung und Stilgestalt beim literarischen Kunstwerk unterscheiden kann, gehört er eigentlich nicht in die dumme Gegenwart, sondern in eine Vergangenheit, deren Verschwinden wir bedauern dürfen, oder in die Zukunft, für die wir arbeiten sollten. Denn in der Gegenwart findet man leider kaum noch jemanden, zumal in Deutschland, der zum Beispiel weiß, dass und warum etwa Goethe und Thomas Mann für ihren jeweiligen „Faust“ zwar denselben Stoff – eben die Faustlegende – , aber nicht nur verschiedene Gattungen, nämlich Roman und Stück, sondern auch verschiedene Themen bearbeitet haben. André Müller sen. hat die Unterschiede und Beziehungen von Thema und Stoff, Gattung und Stilgestalt in zwei Büchern über Shakespeare von der analytischen Seite aus erhellt. Weiter lesen →

was – wie – warum — Atheistisches Lexikon

Herausgeber: Deutscher Freidenker-Verband Landesverband NRW
200 Seiten, zum Preis von 10 EUR (ab 10 Exemplare 7 EUR)

Das Atheistische Lexikon will dem Bedürfnis nach Orientierung und Wissen vor allem der Jugend nachkommen. Es ist nicht nur ein trockenes Wörterbuch. Viele Begriffe sind umstritten. Freidenker streiten darum auf der Grundlage des philosophischen Materialismus, der Dialektik und einer darauf gegründeten Geschichstauffassung. Die Behandlung der Stichwörter ist in drei Bereiche eingeteilt: „Kosmos-Erde-Leben“, „Mensch und Gesellschaft“ und „Philosophie und Weltanschauung“.

Das Lexikon ist leider vergriffen und nur noch antiquarisch zu beziehen. Zur Zeit ist eine Neuauflage in Arbeit.

André Müller sen., „Am Rubikon – Die schaudervollen Vorkommnisse in der Kommunde V“

André Müller sen. ist Mitglied des Beirats des Deutschen Freidenker-Verbands. Über seinen amüsanten und weiter höchst aktuellen Roman „Am Rubikon – Die schaudervollen Vorkommnisse in der Kommunde V“  berichtete Peter Kleinert in „Neue Rheinische Zeitung“ Onlline-Flyer 157 vom 30. Juli 2008

Der Autor las aus diesem Roman auf Einladung der Bonner Freidenker am 8. Oktober 2009  in der Bonner Buchchandlung „Le Sabot“.

Über Religionskritik und Atheismus (Protokoll der Veranstaltung mit Mark Hadyniak am 6. April 2013)

Mark Hadyniak stellte die Frage nach der Zielrichtung freidenkerischen Tuns  und bot uns Antworten zur Diskussion.

Dass er mit diesem Unterfangen in ein Wespennest stach, zeigte die anschliessende Diskussion: unterschiedliche Herangehensweisen und Motivationen zur freidenkerischen Arbeit traten zu Tage und werden sicherlich eine gute Ausgangsbasis für weiterführende Diskussion um unsere Schwerpunksetzungen bieten. Weiter lesen →