„Kunst. Ein Geschichtlicher Enwurf“

Thomas Metscher liest aus seinem neuen Buch
im Kölner Freidenker-Zentrum
27. März 2013

Die Formen eines marktkonformen Nihilismus haben heute in den dominanten ideologischen Diskursen die Theoreme ästhetischer Autarkie auf weite Strecken abgelöst. Elitäre Kunstauffassungen sind zwar nach wie vor präsent – es sei allein an Bayreuth und Salzburg erinnert -, doch führen sie, als Relikte einer altertümlichen Ideologie, im ganzen gesehen ein eher randständiges Dasein. Sie sind nicht mehr als Ornament ökonomischer und politischer Macht. Kunst als Ideologie hat wie der ästhetische Habitus im imperialistischen Zeitalter seine Form gewandelt, sie sind jedoch nicht aus der Welt.

Gegenüber den Kunstideologien der imperialistischen Gesellschaft hat die marxistische Kunsttheorie ihre Identität und Integrität auszuarbeiten und zu behaupten. Nach wie vor sind die Künste Ort ideologischer Auseinandersetzung – eine privilegierte Form auch, in der sich die Menschen der Konflikte ihrer Epoche bewusst werden und sie ausfechten.

Das Buch bezieht Stellung in einem aktuellen ideologischen Diskurs und ist zugleich eine Einführung in einen marxistischen Kunstbegriff in historischer Perspektive. Es fragt, was Kunst ist und entwickelt ein Konzept, von dem her die Geschichte der Künste wie die ihres Begriffs erschlossen werden können.

Der Literaturwissenschaftler und Philosoph Thomas Metscher, geb. 1934, lehrte von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1998 an der Universität Bremen als Professor für Literaturwissenschaft und Ästhetik. Sein Buch „Kunst. Ein geschichtlicher Entwurf“ erschien zum Jahreswechsel im Kulturmaschinen Verlag (ISBN: 978-3-940274-76-2, 12 x 20 cm, ca. 150 Seiten • 12,80 €)
2010 erschien von ihm „Logos und Wirklichkeit“ (Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main).


Thomas Metscher ist Mitglied des Beirats des Deutschen Freidenker-Verbands.