Wir schaffen das – oder die gefährlichen Aspekte der Willkommenskultur

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
Referentin: Dagmar Henn
Samstag, 18. Juni 2016, 16 Uhr
Freidenker-Zentrum, Bayenstraße 11, 50678 Köln
(erreichbar mit der KVB-Linie 15 u. 16 Haltestelle “Ubierring”
bzw. KVB-Bus-Linie 133 Haltestelle “Rheinauhafen”)

Der Text des Vortrags ist hier dokumentiert.

Letztes Jahr kamen über eine Million Flüchtlinge nach Deutschland.
Seitdem ist die deutsche Linke mit zwei Dingen beschäftigt – mit karitativer Unterstützung der Flüchtlinge, die von der Bundesregierung etwa so engagiert und erfolgreich versorgt werden, wie der Flughafen Berlin-Brandenburg gebaut wird, und mit der Abwehr rassistischer Übergriffe. Währenddessen läuft die Maschine, die Flüchtlinge produziert, weiter, ohne dass auch nur nennenswerte Versuche unternommen würden, sie zum Halten zu bringen. Die Sanktionen gegen Syrien wurden verlängert. Der syrische Staat hat kein Geld, um Binnenflüchtlinge zu versorgen, aber für die ‚Opposition‘ ist es weiter möglich, über Ölverkäufe ihren Krieg zu finanzieren – durch entsprechende Ausnahmen in den Sanktionsvorschriften. Die Mittel für den UNHCR wurden nicht erhöht. Aber deutsche Tornados fliegen im syrischen Luftraum.
An der Oberfläche scheint sich die deutsche Gesellschaft einfach zu teilen, einerseits in die Unterstützer der ‚Willkommenskultur‘, die „Guten“, andererseits jene, die sich dagegen wehren, die „Bösen“, oft pauschal als „Rassisten“ gebrandmarkt. Unter diesem vordergründigen Gegensatz aber entfalten sich Dutzende von Widersprüchen, und die Erzählung an der Oberfläche ist selbst ein politisches Instrument, das ganz andere als humanitäre Ziele verfolgt.
Wie lassen sich die aufgestellten Fallen umgehen, und wie findet man zu einer Verbindung aus wirklicher Humanität und politischem Handeln?

Dagmar Henn lebt in München. Sie betreibt das Internetportal vineyardsaker.de , auf dem schwerpunktmäßig über die politische Entwicklung im Donbass berichtet wird.

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