Staat und Revolution

Seminarveranstaltung des DFV-Ortsverbands Bonn in zwei Teilen
mit Stefan Eggerdinger
27. April u. 11. Mai 2013
Restaurant Olive (Seminarraum), Brüdergasse 12, 53111 Bonn; 

Dass Theorie die Zusammenfassung der Erfahrungen der Arbeiterbewegung ist, kann man ganz hervorragend an Lenins Schrift „Staat und Revolution“ studieren. Geschrieben ist sie im August und September 1917 aus praktischer Notwendigkeit heraus: Klarheit zu schaffen über Geschichte und Charakter des Staates in einem Moment, als die russischen Arbeiter und Bauern auf dem Sprung standen, ihren Staat zu errichten. Wie sollte der denn aussehen? Welche historischen Erfahrungen musste man kennen und berücksichtigen? Denn nur durch die Kämpfe der Arbeiterbewegung von der bürgerlichen Revolution 1789 bis zum roten Oktober 1917 hat die Theorie der Arbeiterbewegung den Staat begreifen können.

Diese Erkenntnis wollen wir nachvollziehen. Denn: Schon gewonnene Klarheit muss heute zurückerobert werden. Kaum etwas nutzt den Unterdrückern mehr als die Unklarheit der Unterdrückten über den Charakter jener Macht, der sie gegenüberstehen. Man wird kaum ein Hemmnis für den Kampf um die neue Welt feststellen, das sich nicht auf falsche Vorstellungen über den Staat der alten Welt gründete. Steht der Staat über den Klassen? Kann man gegen die Ausbeutung an ihn appellieren? Wenn der Staat den Herrschenden dient – wie demokratisch kann er sein? Können wir ihn ausnützen? Diktatur des Proletariats – oder „Keine Macht für niemand“? Und auch hier kommt Lenin zu überraschenden Schlüssen.