Krankheit als Protest

Plädoyer für eine soziale Psychiatrie

Theodor Weißenborn, Schriftsteller aus Köln
liest aus seinem neuen Buch „Die Welt im Haigerloh“.
18. Dez. 2010

Wo klinische Psychiatrie mit ihrem Latein am Ende ist oder gar mit Elektroschocks oder durch Überdosierung von Psychopharmake dem Patienten organische Schäden zufügt, da sucht soziale Psychiatrie die Leiden des Patienten einfühlsam zu verstehen, indem sie seine Lebensgeschichte und seine aktuelle Lebenssituation analysiert. Hier werden als Krankheitsursachen oft gesellschaftliche Missstände sichtbar. Deshalb agiert soziale Psychiatrie im Verbund mit sozial engagierter Politik, die auf die Beseitigung gesellschaftlicher Grundübel zielt.