Friedrich Engels: Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen

– auch heute noch eine Orientierungshilfe bei der Betrachtung von Mensch und menschlicher Arbeit

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
Referent: Dr. phil. Elmar Witzgall, Kulmbach
Samstag, 23. Juli 2016, 16 Uhr
Freidenker-Zentrum, Bayenstraße 11, 50678 Köln
(erreichbar mit der KVB-Linie 15 u. 16 Haltestelle “Ubierring”
bzw. KVB-Bus-Linie 133 Haltestelle “Rheinauhafen”)

Der Text des Vortrags ist hier dokumentiert

Etwa 1876 entstand dieses Textfragment, das erst zwanzig Jahre später mit dem bekannten Titel erstmals veröffentlicht wurde. Friedrich Engels selbst hatte den Text in seiner letzten Lebensphase als Material in das zweite Konvolut seiner „Dialektik der Natur“ eingefügt.
Einerseits wiederspiegelt die Schrift die Art und Weise, wie die relativ neue und politisch-philosophisch höchst umstrittene Evolutionstheorie in dieser Zeit diskutiert und von Engels (mit Marx) gewürdigt wurde. Natürlich war das Wissen um den natürlichen Ursprung und den Entwicklungsweg des Homo Sapiens damals noch in der Anfangsphase. Die Differenzen zu den heutigen Erkenntnissen sind deshalb näher zu betrachten.
Andererseits konnte Friedrich Engels das naturwissenschaftliche Wissen der damaligen Zeit nutzen, um eine Besonderheit bei der Entwicklung des modernen Menschen heraus zu stellen: die Koevolution von Mensch und seiner spezifisch menschlichen Tätigkeit – der Arbeit.
Arbeit spielt in der ökonomischen und historischen Philosophie des Marxismus eine zentrale Rolle. Engels machte deutlich, dass diese Rolle nicht zufällig, sondern naturnotwendig mit der Entwicklung des Menschen und der menschlichen Gesellschaft verbunden war. Damit war er der rein naturwissenschaftlichen Evolutionstheorie weit voraus, ja sogar noch der heutigen Ur- und Frühmenschforschung, die immer noch nicht über ein geschlossenes Erklärungsmodell verfügt.
Mensch und die menschliche Arbeit stehen auch in der Gegenwart in einem engen, allerdings nicht mehr biologischen, sondern gesellschaftlichen Entwicklungszusammenhang. Auf der Grundlage des Engelschen Konzepts soll dieser abschließend diskutiert werden.

Elmar Witzgall, geb. am 30.09.1947 in Bayern / Oberfranken, hat in Bonn Physikalische Chemie und in Bamberg Pädagogik / Erwachsenenbildung studiert. Er arbeitete an verschiedenen Instituten im Bereich der Lern- und Arbeitswissenschaft. Als Rentner beschäftigt er sich wieder mehr mit naturwissenschaftlich-philosophischen Fragen.

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